Yoga Sutra, Vers 1: "Jetzt beginnt Yoga"


Patanjalis "Yoga Sutra"/"Yoga Leitfaden" ist einer der wichtigsten Grundwerke der Yogatradition.


Yoga Sutra wurde vor über 2000 Jahren vom indischen Gelehrten und Asketen Patanjali niedergeschrieben und besteht aus 195 Sanskrit Versen, die den gesamten Yogaweg beschreiben. Dort ist die Entwicklung des Menschen auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene beschrieben, mit dem Ziel, das Bewusstsein weiter zu entwickeln, um das eigene Selbst zu erkennen und den Zustand des "Samadhi" - der Erleuchtung, der Einheit mit dem höchsten, alles durchdringenden Bewusstsein zu verwirklichen.


Der erste Vers im Patanjalis Werk "Yoga Sutra" lautet: "Jetzt beginnt Yoga".


Dieser Vers richtet sich an die Menschen, dessen Bewusstsein die notwendige Erfahrungsvoraussetzungen für das erschließen des Yogaweges besitzt und sich nach der Vereinigung mit dem höchsten, grenzenlosen, allesdurchdringenden Bewusstsein sehnt.


Der Aufruf "Jetzt beginnt Yoga" richtet sich an diejenigen Menschen, die durch viele Lebenserfahrungen erkannt haben, dass in dieser Welt der Geburt und des Todes keine bleibende Werte zu finden sind, weil alles einer dauerhaften Veränderung unterworfen ist. An Menschen die tief innerlich wissen, dass alles in dieser Welt entsteht und vergeht und sich auch dann nichts Wesentliches ändert, wenn man eine tolle Partnerin findet, eine Gehaltserhöhung bekommt, oder ein Traumhaus kauft.

Die meisten Menschen leben in einem beständigen Zustand des eingebildeten Mangels und verlangen immer nach mehr, als sie gerade in den Händen halten. Tiefe, spirituelle Sehnsucht ist solchen Menschen nicht bewusst, weil dieser Impuls vom eigenen selbstbehauptenden Ego dauerhaft nur auf die irdischen Werte gelenkt und der Mensch durch Begierden, Ehrgeiz, Reichtum, Egoismus, usw. getrieben wird.


Wenn der Mensch nach unzähligen Erfahrungen langsam zu erkennen beginnt, dass es keine wirkliche, dauerhafte Erfüllung in dieser Welt der Gegensätze gibt, dass alles was ihm in die Hände fällt, wieder zwischen den Fingern zerrinnt, dann beginnt er langsam den Blick nach innen zu richten und sich die Fragen über die Sinnhaftigkeit des Lebens zu stellen: Wozu das Ganze? Warum bin ich überhaupt hier? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?


So wird die tiefe Sehnsucht langsam frei von ichbezogenen Motiven, sie wird immer bewusster und der Mensch beginnt mit der spirituellen Suche nach Antworten über seine wahre Bestimmung - und dass war vor 2000 Jahren genauso wie heute.

 

Die Menschen, die diesen Bewusstseinszustand erreicht haben, spricht Patanjali mit dem ersten Vers des "Yoga Sutra" an. Denn erst dann ist der Mensch bereit sich auf den Weg des Yoga zu begeben.  -- Sanja


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