Die Bhastrika Pranayama gehört zu den reinigenden, entgiftenden Atemtechniken und heißt übersetzt die „Blasebalg Atmung“ und erinnert nicht nur akustisch an einen Blasebalg durch das Geräusch, das bei dieser Atmung erzeugt wird, sondern es heizt auch das Feuer im Körper wie ein Blasebalg ein.
Die Blasebalg Atmung, oft auch Bauchdecken Atmung genannt, gehört zu den anspruchsvolleren, yogischen Atemübungen. Dabei ist sowohl die Ein- als auch die Ausatmung gleich lang und gleich kräftig.
Dass es sich um eine kraftvolle Atemtechnik handelt, wirst du wahrscheinlich schnell bemerken. Für die Atmung sind deine Bauchmuskeln und dein Zwerchfell gefordert, denn du ziehst den Bauch bewusst kraftvoll nach innen und bringst ihn wieder nach vorne, was ganz schön herausfordernd ist und ordentlich Wärme erzeugt.
Achte darauf, dass du die Bhastrika-Atmung ohne Stress und Druck ausführst. Beginnt sich der gesamte Körper zu bewegen, kann es ein Zeichen dafür sein, dass du die Atmung zu kraftvoll ausführst. Beginne langsam und steigere dich erst allmählich.
Anleitung Bhastrika Pranayama
1. Setze dich in eine aufrechte und bequeme Position, sodass deine Wirbelsäule lang aufgerichtet ist und deine Schultern entspannt sind. Beobachte zunächst einen Augenblick deine Atmung.
2. Lege deine Hände auf die seitlichen Rippen oder auf deinen Bauch, um die Atembewegung noch bewusster wahrnehmen zu können.
3. Dann starte, indem du kräftig und mit einem Stoß ausatmest. Dein Bauch zieht sich dabei nach innen ein.
4. Atme anschließend langsam und kräftig wieder ein. Dein Bauch wölbt sich dabei nach außen, dein Brustkorb hebt sich und weitet sich.
5. Wiederhole das mehrmals, versuche dabei, Ein- und Ausatmung möglichst gleich lang erfolgen zu lassen und den Körper, bis auf den Bauch, möglichst ruhig zu halten.
Wirkung von Bhastrika Pranayama
Die Bauchorgane erhalten eine intensive Massage, was die Verdauung anregt.
Bhastrika klärt die Nebenhöhlen und kann das Nasenlaufen beenden.
Bhastrika reduziert den Schleim in den Atemwegen und stärkt das Nervensystem.
Sie gilt auch als eine gute Vorbereitung auf die Meditation, da sie die Konzentration steigert: Bhastrika wirkt auch intensiv auf den Geist. Während des Übens braucht diese Atemtechnik so viel Aufmerksamkeit, dass das normale Denken so gut wie unmöglich ist. Nach dem Üben werden Atem und Geist oft ganz von allein sehr still.
Da es sich um eine energetisierende Atemtechnik handelt, tust du gut daran, sie eher am Morgen zu praktizieren, wenn du in den Tag starten möchtest.
Wer sollte Bhastrika nicht praktizieren?
Du solltest die Blasebalg-Atmung nicht durchführen, wenn du schwanger bist. Auch bei zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck, Epilepsie oder Herzproblemen wird sie nicht empfohlen.
Bei Erkrankungen der Bauchorgane oder wenn du dich gerade von einer Operation im Bauchbereich erholst, ist Vorsicht geboten. Sanja
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